Sportrechtsblog

Diarra soll angeblich 10 Mio. Euro zahlen

Thema: Fußball, 31.05.2016

_jbm1680

Laut dem BBC soll der französische Nationalspieler Lassana Diarra 10 Mio. Euro an seinen ehemaligen Arbeitgeber Lokomotive Moskau zahlen. So habe der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne entschieden. Diarra sei ein „Vertragsbruch“ vorzuwerfen. Näheres zum Schiedsspruch ist nicht bekannt.

Der 31-Jährige war in der Saison 2013/2014 beim russischen Hauptstadtklub beschäftigt. Nachdem er sich mit seinem damaligen Trainer überwarf, blieb er von den Trainingseinheiten fern und wurde suspendiert. Der ehemalige Chelsea- und Real-Madrid-Spieler durfte 15 Monate kein Spiel bestreiten. Wechsel zu Inter Mailand und den Queens Park Rangers scheiterten jeweils kurz vor Abschluss. Mittlerweile kickt er wieder; nun in der Ligue 1 für Olympique Marseille und mit großem Erfolg. Diarra wurde jüngst für den Nationalmannschaftskader der EM-Endrunde in Frankreich nominiert.

Bei Twitter hatte Lass, wie er stets genannt wird, bereits angekündigt, dem Schiedsspruch des CAS nachzukommen. „I will accept the situation as I have always done“ wird ein entsprechender Tweet zitiert, der zwischenzeitlich offenbar wieder gelöscht wurde.

Steffen Lask holt 8. Platz beim IRONMAN 70.3 Barcelona!

Thema: Sportrecht, Triathlon, 24.05.2016

Beim IRONMAN 70.3 Barcelona, Spanien hat Steffen Lask einen hervorragenden 8. Platz in seiner age group belegt. Er bewältigte die Rennstrecke in nur 5 h 01 min 12 sek.

Ecovis gratuliert zur tollen Leistung!

IRONMAN 70.3 T1

IRONMAN 70.3 T2

IRONMAN 70.3 T3 +

Quelle: ironman.com

Wie verseucht waren die Olympischen Spiele von Sotschi?

Thema: Doping, Wintersport, 13.05.2016

Erneut gibt es schwere Vorwürfe gegen den russischen Sport. Vorwürfe, die vom Tenor her nicht neu sind. Es geht um strukturelles Doping im russischen Wintersport, konkret um Dopingvergehen während der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Beschuldigt werden Athleten, Medaillengewinner, Olympiasieger ebenso wie die Sportführung des Landes und zwar durch den früheren Chef des russischen Doping-Kontrolllabors, Grigori Rodschenkow, der sich mittlerweise in die USA abgesetzt und dort sein angebliches Wissen in einem Interview preisgegeben hat. Den Inhalt seiner Beschuldigungen kann man nachlesen, das Interview ist veröffentlicht in der New York Times.

Es sei mit Hilfe der Sportführung Russlands und des Geheimdienstes FSB – man stand in Sotschi aus russischer Sicht unter enormen Erfolgsdruck – bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele an regelrechten Doping-Cocktails gearbeitet worden. Es sei ein System der nachträglichen Vertuschung installiert worden, welches Rodschenkow detailliert und sehr substantiiert seinen Interviewpartner schildert. Er belegt seine Anschuldigungen mit angeblichen Mails, die er vom Ministerium für Sport erhalten haben will. Darin seien jeweils die Namen der Athleten mitgeteilt worden, deren Dopingproben ausgetauscht werden müssten, was er schließlich veranlasst habe. Er nennt Namen, u.a. den Bobpiloten Alexander Zubkow und den Olympiasieger im Skilanglauf Alexander Legkow.

Was ist dran an diesen Beschuldigungen? Wer überprüft die Vorwürfe? Mit welchen Konsequenzen? Viele Fragen, auf die es hoffentlich bald ansatzweise Antworten gibt.

Wir bleiben dran.

Steffen Lask

Vergleich zwischen München und AC Milan

Thema: Fußball, 10.05.2016

Fußball V

In der Champions-League-Saison 2006/2007 begegneten sich der FC Bayern München und der AC Milan im Viertelfinale – mit negativem Ausgang für den deutschen Rekordmeister. Nachdem die Münchener den Norditalienern im altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion noch ein 2:2 abringen konnten, verloren sie das Rückspiel in München 0:2. Längst vergessen scheint dieses Aufeinandertreffen angesichts der darauffolgenden Erfolge. Tatsächlich aber war das Rückspiel Thema einer kürzlichen Verhandlung vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH).

Der Hintergrund: Seinerzeit warb der AC Milan auf den Spieltrikots für einen privaten Wettanbieter. Die Münchener Ordnungsbehörde vertrat die Ansicht, eine solche Werbung sei illegal – weil für verbotenes und strafbares Glücksspiel geworben werde – und drohte 100.000 € Zwangsgeld an. Der Champions-League-Sieger von 2007 lief dennoch mit eben jenen Hemden auf und kam schließlich später seiner vermeintlichen Zahlungspflicht nach. Nun klagt der italienische Traditionsverein gegen die Stadt München auf Rückzahlung. Zu klären sind zahlreiche juristische Streitpunkte.

Die Rechtslage hat sich nach einer Reihe von EuGH-Urteilen zum Sportwettenmonopol in Deutschland entscheidend geändert. Der EuGH hatte nämlich im September 2010 die deutschen Regelungen bezüglich des bestehenden Glücksspielmonopols für unanwendbar erklärt. Die deutschen Regeln beeinträchtigten die Europäischen Grundfreiheiten der Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit (Art. 49 und 56 AEUV). Die Beeinträchtigungen müssen aber – und das war entscheidend für den EuGH – bestimmten Anforderungen genügen, die der EuGH bei den deutschen Regelungen des GlüStV nicht erfüllt sah.

Laut Medienberichten haben die Parteien des Prozesses einen Vergleich geschlossen, der bis zum 19.05.2016 widerrufbar sein soll. Demnach soll die bayerische Hauptstadt 50.000 € zurückzahlen. Ein Unentschieden also? Es bleibt abzuwarten, ob ein Widerruf erfolgen und ggf. wie der VGH daraufhin entscheiden wird.

Dennis Cukurov / Steffen Lask

WADA-Statistik über Dopingverstöße im Jahr 2014 veröffentlicht

Thema: Doping, 04.05.2016

ra

Am Donnerstag letzter Woche veröffentlichte die WADA den 2014 Anti-Doping Rule Violations (ADRVs) Report. Der Jahresbericht gibt einen Überblick zu den Dopingverstößen im Jahr der Olympischen Winterspiele in Sotschi, der Winter-Paralympics in Sotschi, den Commonwealth Games in Glasgow, der Basketball-Weltmeisterschaft in Spanien, der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und der Handball-Europameisterschaft in Dänemark. Deutschland schneidet im Ländervergleich gut ab.

Insgesamt sind 1.693 Verstöße dokumentiert. Davon entfallen 148 – und damit die meisten – auf Russland. Im Negativranking folgen Italien (123), Indien (96), Belgien und Frankreich (jeweils 91). Nach Sportarten geordnet ergibt sich folgendes Bild: Leichtathletik (248), Bodybuilding (225) und Radsport (168) führen die Liste wohl kaum überraschend an. Aber auch die im Zusammenhang mit Doping weniger im Fokus der Medien stehenden Fußballspieler (80), Boxer (49) und Rugbyspieler (40) finden sich im Jahresbericht relativ weit oben wieder. Positiv fällt auf, dass die Anzahl der Dopingverstöße im Vergleich zum Vorjahr (2013) regressiv ist. Insgesamt ist ein Rückgang um 13.31 % (1.953 Verstöße im Jahr 2013) festzustellen. Dabei sind 2014 (nur) noch 109 Länder (115 Länder im Jahr 2013) und 83 Sportarten (89 Sportarten im Jahr 2013) vertreten. Deutschland ist mit 20 Verstößen vertreten. Im Einzelnen untergliedern sich diese in 18 Wettkampfverstöße, einen Verstoß außerhalb von Wettkämpfen und einen Non-Analytical-Verstoß. Eine einzelne Sportart sticht nicht hervor.

Weitere Einzelheiten und Schaubilder können über den oben eingebetteten Link eingesehen werden.

Dennis Cukurov / Steffen Lask