Geständnisse im Verfahren gegen Mark S.

(25.09.2020)

Dieser Artikel kann als Update zu den Artikeln über die „Operation Aderlass“ gesehen werden.

Im Verfahren gegen den Erfurter Mediziner Mark S. hat die Hauptverhandlung letzte Woche begonnen. Am dritten Verhandlungstag hat nun der Vater des Hauptangeklagten Mark S. ausgesagt. Davor gab schon der mitangeklagte Rettungssanitäter Sven M. seine Beteiligung am Doping-System zu. Er soll Mark S. mindestens dreimal unterstützt haben. Ebenso hatte bereits die Krankenschwester Diana S. detaillierte Angaben zu ihrer Verstrickung in das System gemacht.

Der Vater von Mark S. – Ansgar S. – macht in seiner Erklärung deutlich, dass ihm zwar klar gewesen sei, dass sein Sohn Blutdoping betreibe, er sich aber nicht aus krimineller Energie oder wirtschaftlichen Zielsetzungen zu diesen Taten habe hinreißen lassen, sondern es ihm nur auf eine gute und enge Beziehung zu seinem Sohn angekommen sei. Er habe seinem Sohn dabei geholfen, Kisten mit Material zum Blutdoping zu packen und die Mitangeklagte Diana S., zur nordischen Ski-WM nach Seefeld gefahren zu haben.

Franz Schwarzenbacher, der Chefermittler des Bundeskriminalamts in Wien, hat bei seiner Zeugenvernehmung am Mittwoch ausgesagt, dass Mark S. den Ermittlern nach seiner Verhaftung neue Informationen über weitere Dopingsünder gegeben habe. Er gab an, dass die Aussagen von Nutzen waren, da sie sehr präzise Angaben sowie Namen enthielten, die vorher den Ermittlern nicht bekannt gewesen seien.

Mark S., Hauptangeklagter, hatte im Vorfeld angekündigt, im Laufe der Hauptverhandlung auch eine Erklärung abgeben zu wollen. Es ist somit abzuwarten, wie sich die Hauptverhandlung weiter entwickeln wird.

Severin Lask / Steffen Lask



Autor:
Severin Lask
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