Strafantrag gegen Armstrong

(25.04.2013)

Nachdem Lance Armstrong gestanden hatte, jahrelang gedopt zu haben und ihm daraufhin alle sieben Tour-de-France-Siege aberkannt wurden, verlangt sein ehemaliger Hauptsponsor US Postal Sponsorengelder zurück. Insgesamt rund 40 Mio. Dollar kostete US Postal das Sponsoring. Davon gingen rund 17 Mio. Dollar direkt an Armstrong. Das US-Justizministerium hat nun Strafantrag gestellt, da es der Meinung ist, Armstrong habe sich unrechtmäßig bereichert. Er und sein Rennstall hätten die Sponsoren-Vereinbarung durch systematisches Doping verletzt.

Armstrongs Anwälte hingegen sind der Meinung, US Postal sei keinesfalls ein Opfer von Betrug, sondern habe vielmehr als Hauptsponsor enorm von Armstrong und dessen Rennstall profitiert. So habe das Unternehmen seinerzeit in eigenen Studien den Werbeeffekt auf knapp 140 Mio. Dollar beziffert. Das Gericht muss nun entscheiden, ob den Sponsoren nach Armstrongs Geständnis ein Schaden entstanden ist und wenn ja, ob dieser schwerer wiegt als der Profit aus dem Engagement Armstrongs. Dabei hat nach US-Recht das Gericht die Möglichkeit, die Schadenssumme zu verdreifachen. Insgesamt geht es also um die Summe von 120 Mio. Dollar.

Dr. Steffen Lask



Autor:
Steffen Lask
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