Unternehmensnachfolge: So gelingt der Generationenwechsel

Unternehmensnachfolge: So gelingt der Generationenwechsel

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Der Generationswechsel in einem Unternehmen kann eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit sein. Bis Ende 2026 steht laut KfW in Deutschland bei rund 560.000 mittelständischen Unternehmen die Unternehmensnachfolge an. Eine erfolgreiche Nachfolgeplanung und -umsetzung ist entscheidend für die langfristige Stabilität und den Erfolg eines Unternehmens. Holger Fischer weiß, welche Möglichkeiten der Unternehmensnachfolge zur Verfügung stehen und was dabei zu beachten ist.

Familiennachfolge

Eine häufige Option für mittelständische Unternehmen ist die Familiennachfolge, bei der ein Familienmitglied das Unternehmen übernimmt. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, den Fortbestand des Unternehmens in der Familie zu sichern und Familientraditionen fortzuführen. Bei der Familiennachfolge ist es wichtig, potenzielle Nachfolger innerhalb der Familie frühzeitig zu identifizieren und entsprechend auszubilden und zu entwickeln. Ein strukturierter Übergabeprozess, klare Rollen und Verantwortlichkeiten sowie eine offene Kommunikation sind entscheidend, um familiäre Konflikte zu vermeiden und einen erfolgreichen Generationswechsel zu ermöglichen.

Interne Nachfolge

Neben der familieninternen Nachfolge besteht häufig auch die Möglichkeit, die Nachfolge innerhalb des Unternehmens zu regeln. Dabei kann ein bereits im Unternehmen tätiger qualifizierter Mitarbeiter oder das Management (Management-Buy-out) als Nachfolger in Frage kommen. Dies hat den Vorteil, dass die Person mit den betrieblichen Abläufen vertraut ist und das Unternehmen und seine Kunden bereits kennt. Um eine reibungslose interne Nachfolge zu gewährleisten, ist es wichtig, potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu fördern.

Externe Nachfolge

Eine weitere Möglichkeit ist die externe Nachfolge, bei der ein externer Käufer oder eine externe Käuferin das Unternehmen übernimmt. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, wenn innerhalb des Unternehmens kein geeigneter Nachfolger gefunden werden kann oder wenn eine neue Perspektive und Fachkompetenz eingebracht werden soll. Bei einer externen Nachfolge ist es wichtig, einen geeigneten Käufer zu finden, der die Unternehmenskultur und -werte versteht und bereit ist, in das Unternehmen zu investieren.

Unternehmensverkauf

Eine weitere Möglichkeit der Unternehmensnachfolge ist der Verkauf des Unternehmens. Dies kann eine attraktive Option sein, wenn kein interner oder externer Nachfolger gefunden werden kann. Beim Verkauf des Unternehmens kommt es darauf an, den Wert des Unternehmens realistisch einzuschätzen, einen qualifizierten Verkaufsprozess durchzuführen und einen geeigneten Käufer zu finden, der das Unternehmen weiterführen kann.

Praxistipps für Unternehmen

  • Frühzeitige Planung: Beginnen Sie die Nachfolgeplanung idealerweise 5 bis 10 Jahre im Voraus, um genügend Zeit für die Vorbereitung und einen sorgfältigen Übergangsprozess zu haben.
  • Auswahl des Nachfolgers: Identifizieren und wählen Sie den richtigen Nachfolger, der über die erforderlichen Qualifikationen verfügt und sich mit den Werten des Unternehmens identifiziert.
  • Klare Kommunikation: Sorgen Sie für ehrliche Gespräche zwischen Ihnen als ausscheidender Unternehmer und dem potenziellen Nachfolger, um Erwartungen, Ziele und Visionen klar zu kommunizieren und Missverständnisse zu vermeiden.
  • Bestandsaufnahme: Führen Sie eine umfassende Bestandsaufnahme des Unternehmens durch, einschließlich der Vermögenswerte, Schulden, Verträge und Kundenbeziehungen. Ggf. ist auch eine Unternehmensbewertung erforderlich, um den aktuellen Marktwert des Unternehmens zu ermitteln.
  • Finanzierung: Planen Sie die Finanzierung des Übergangs, um sicherzustellen, dass genügend Kapital vorhanden ist, um den Nachfolger zu unterstützen und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
  • Schrittweiser Übergang: Planen Sie einen schrittweisen Übergang, bei dem der Nachfolger stufenweise Verantwortung übernimmt und in seine Rolle hineinwächst.
  • Mitarbeitende einbeziehen: Informieren Sie die Mitarbeitenden frühzeitig über die geplante Nachfolge, um Vertrauen aufzubauen und Ängste zu minimieren. Klären Sie ihre Rolle und den Übergangsprozess.
  • Kontinuitätsplanung: Stellen Sie sicher, dass die Unternehmensstrategie und -vision während des Übergangs beibehalten werden. Für unerwartete Ereignisse, wie z. B. Krankheit, sollten Notfallpläne entwickelt werden.
  • Experten einbeziehen: Ziehen Sie Experten wie Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Steuerberater hinzu, um rechtliche und finanzielle Aspekte zu klären, steuerliche Auswirkungen zu verstehen und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Generationswechsel erfolgreich gestalten

Der Generationswechsel in einem Unternehmen ist ein wichtiger Schritt, der gut geplant und überlegt sein will. Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge braucht Zeit, Engagement und die richtigen Strategien. Durch frühzeitige Planung, klare Kommunikation, Auswahl des richtigen Nachfolgers, schrittweisen Übergang, Sicherung der Kontinuität und Unterstützung durch Experten können Unternehmen den Generationswechsel erfolgreich meistern und eine stabile Zukunft sichern.

Steht bei Ihnen bald eine Nachfolge an? Unsere Unternehmensberater beraten Sie umfassend, um Sie optimal auf den Generationswechsel vorzubereiten. Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular.

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Ansprechpartner

Dr. Holger Fischer
Unternehmensberater in Nürnberg
Tel.: +49 911 20 68 5-36

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