Landwirtschaft 2025 – Herausforderungen für Agrarunternehmer

Landwirtschaft 2025 – Herausforderungen für Agrarunternehmer

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Die ostbayerischen Kanzleien haben ihre Tradition fortgesetzt, einmal im Jahr zu einer großen Mandantenveranstaltung einzuladen. Die diesjährige fand am 17. März 2015 in den Räumen der VR-Bank in Eggenfelden statt und stand unter dem Thema „Landwirtschaft 2025 – Herausforderungen für Agrarunternehmer“.
Die anfängliche Skepsis, ob sich genügend Interessierte für dieses „weiche“ Thema begeistern, ist schnell einer freudigen Überraschung gewichen: Nur aufgrund persönlicher Einladungen haben sich binnen kurzer Zeit über 150 Personen angemeldet und das vor dem Hintergrund, dass Eggenfelden und das Rottal bisher „Ecovis-Niemandsland“ sind. Für uns ein klares Signal: Mit einem guten zukunftsweisenden Thema und Referenten mit ausgewiesener Expertise lässt sich punkten und das nicht nur bei Mandanten.
Am Veranstaltungsabend war der Vortragsraum mit rund 200 Personen zum bersten gefüllt, einige mussten mangels Sitzgelegenheit stehen. In seiner Begrüßung stimmte Herr Gallersdörfer das Auditorium auf das Thema des Abends und die Referenten ein. Dabei spann er den Bogen von den aktuellen agrarpolitischen Themen (Düngeverordnung, Haltungsbeschränkungen, baurechtliche Restriktionen in der Tierhaltung, etc.) über die gesellschaftliche Akzeptanz/Kritik für die Branche hin zur medialen Aufmerksamkeit für die Land- und Ernährungswirtschaft und mündete in den abschließenden Fragen:

  • Wie kann es für die landwirtschaftlichen Betriebe (in Bayern) angesichts der drängenden Herausforderungen weiter gehen?
  • Müssen eventuell auch die Berater der Betriebe umdenken?
  • Ist die Landwirtschaft nachhaltig wettbewerbsfähig oder bereits abgehängt?

Mit diesen „Vorgaben“ startete der erste Redner, Christian Stockinger, Vizepräsident der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und Leiter des Instituts für Agrarökonomie seine Ausführungen, die – um es vorweg zu nehmen – im Wesentlichen positiv ausfielen. Seine Einschätzungen begründete Christian Stockinger mit den hervorragenden natürlichen Standortbedingungen, der gut funktionierenden Infrastruktur, umfassender Rechtssicherheit sowie einem hervorragenden Ausbildungsstandard. Als eine wesentliche Herausforderung identifiziert Stockinger das Image-Problem: Hierfür muss nach seiner Einschätzung noch viel mehr getan werden, die Landwirtschaft sollte sich hier ein Beispiel an der Autoindustrie oder der Pharmabranche nehmen. Insgesamt sieht er für die (bayerische) Landwirtschaft eine erfolgreiche Zukunft für alle die fähig, innovativ und mutig sind.
Gleichsam als Gegenpart fungierte Prof. Dr. Alois Heißenhuber, emeritierter Lehrstuhlinhaber an der TU München-Weihenstephan, der ausgehend von den globalen Herausforderungen (Produktivität, Emissionsreduktion, nachhaltige Ernährung, Ethische Akzeptanz) zu den spezifischen Aufgaben für und Anforderungen an die Landwirtschaft referierte. Als einen wesentlichen Punkt arbeitete er dabei den Umgang mit dem Produktionsfaktor Boden heraus und zeigte anhand wissenschaftlicher Daten präzise auf, dass die Landwirtschaft hier nicht immer auf dem richtigen Weg ist (Stichwort Stickstoffüberschuss, Bodenverdichtung, Viehbesatz). Sein Ansatz lautet: „Nachhaltige Intensivierung – mehr mit weniger“ und meint im Wesentlichen weniger Umweltbelastung durch effizientere Nutzung organischer Dünger, Ertragsteigerung durch verbesserte Nährstoffdynamik und Bodeneigenschaften.
In der sich anschließenden Fragerunde entspann sich ein lebhafter Diskurs, bei dem sich die Referenten viel Zeit für die ausführliche Beantwortung nahmen.
Zum Abschluss bedankte sich Herr Häusler bei den Referenten mit einem kleinen Präsent und lud die Anwesenden zu einem abschließenden Imbiss ein. Dabei wurde noch lange intensiv diskutiert und sich ausgetauscht.
Im Namen aller ostbayerischen Niederlassungen bedanken wir uns beim Vorbereitungsteam unter der Leitung von Katharina Mühlbauer und für die Unterstützung der Marketingabteilung in München. Wir freuen uns über den gelungenen Abend, mit dem wir wieder gegenüber den bestehenden und potenziellen Mandanten sowie unseren Geschäftspartnern ein professionelles Bild vermitteln konnten und der zeigte, dass mit stetiger Präsenz und nachhaltiger Branchenspezialisierung auch auf fremden Terrain Erfolge möglich sind.