BWA zu Corona-Zeiten: nicht unkommentiert an die Bank
Um die Kreditwürdigkeit des Unternehmens nicht zu gefährden, sollte eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) während der Corona-Krise nicht unkommentiert an die Hausbank gehen.
Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) liefert einen Überblick über den betriebswirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Aufgrund der Corona-Krise entwickelten sich die Geschäfte vieler Branchen zuletzt negativ. Ebenso deren BWA.
Die Berater der ECOVIS Unternehmensberatung GmbH empfehlen, in Zeiten der Corona-Krise keine Unterlagen unkommentiert an die Hausbank zu schicken. Dies gelte auch für Unternehmen, die derzeit profitabel wirtschafteten, erklärt Unternehmensberater Alexander Waschinger.
Für Unternehmen in Schwierigkeiten sei es zwingend erforderlich, die BWA mit einer nachvollziehbaren Kommentierung der Ursachen für die Entwicklung zu ergänzen. Insbesondere dann, wenn die Gründe durch die Corona sind. Nur so lässt sich u.U. eine Ratingverschlechterung vermeiden und rechtzeitig Hilfsmaßnahmen einleiten.
Abb: Entscheidungsschema zur FiBu-/BWA-Information an die Bank
Die Kommentierung sollte Folgendes enthalten:
- Kurzer Ausblick über die Entwicklung der weiteren Monate bzw. bis zum Geschäftsjahresende
- Bei einer schlechten BWA ist eine Planungsrechnung für die kommenden Monate des Geschäftsjahres + 1 Jahr zwingend (= analoger Zeitraum wie bei Fortbestehensprognose)
Die Bank prüft die BWA – neben der Ertragskraft – hauptsächlich auf Kapitaldienstfähigkeit. Sofern die eingereichte BWA keine Kapitaldienstfähigkeit erreicht, kann mit einer Planung diese in der Prognose ggfs. wieder hergestellt werden. Auf diese Weise lassen sich Akuthandlungen wie beispielsweise Kündigungen vermeiden.
Im Falle einer schlechten BWA empfehlen wir zudem ein Gespräch mit der Bank, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln.
