Ein Guide für Geschäftsreisende: Corona Einreisebeschränkungen in Ostasien
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Ein Guide für Geschäftsreisende: Corona Einreisebeschränkungen in Ostasien

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Seitdem nun über zwei Jahre die Covid-19 Pandemie den globalen Handel erschwert, haben verschiedene Länder ihre Strategien entwickelt, um die Pandemie im Schach zu halten. Dabei eine Balance zu finden, durch Einreisebeschränkungen die Infektionsrate niedrig zu halten, aber gleichzeitig die nötigsten Kontakte für den wirtschaftlichen internationalen Austausch zu ermöglichen, ist nicht leicht. Viele international aktive Firmen stoßen daher auf Herausforderungen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die aktuellen Einreisevorschriften für Geschäftsleute in einigen der für Deutschland wichtigsten Handelspartner Ostasiens. Hier erfahren Sie auf einem Blick, welche Regeln für die Einreise jeweils in China, Hongkong, Taiwan, Japan, und Südkorea gelten und können eine Übersicht der momentanen Lage in den Ländern bekommen. Für Insider Tipps, wie Unternehmen mit Steuer- und administrativen Problemen im Shanghai Lockdown umgehen können, können Sie sich diesen Artikel anschauen.

Südkorea öffnet alle Türen

Während Südkorea 2020 und 2021 weitgehend niedrige Fallzahlen vorweisen konnte, erlebte das Land im März 2022 einen kurzen Peak mit Rekorden von über 400.000 Fällen pro Tag, der mittlerweile aber wieder abgeflacht ist. Geschäftsreisende können sich freuen: die Einreisebeschränkungen und Regeln im Inland wurden erheblich gelockert. Seit dem 1. September 2021 dürfen deutsche Staatsangehörige wieder ohne Visum für maximal 90 Tage einreisen. Es muss lediglich mindestens 24 Stunden vor der Einreise eine elektronische Reisegenehmigung über die K-ETA Website beantragt werden. Für Geimpfte fällt seit April 2022 die Quarantänepflicht weg, sofern die Impfung nicht länger als 6 Monate her ist. Alle anderen müssen sich für 7 Tage in Quarantäne begeben. Außerdem müssen nach wie vor alle Einreisende einen negativen PCR Test vorlegen.

Japan erleichtert Geschäftsreisen

Im Vergleich zu Südkorea ist die Einreise nach Japan noch etwas komplizierter, obwohl auch hier langsam Öffnungen ins Rollen kommen: seit März 2022 ist es wieder möglich, Visa Anträge zu stellen und deutsche Staatsbürger dürfen seit dem 8. April 2022 offiziell wieder einreisen. Um ein Geschäftsvisum zu bekommen, benötigen Antragsteller jedoch ein sogenanntes „Certificate for Completion of Registration to the ERFS System“ (uketsuke zumisho), dass der Bürge in Japan (bspw. der Geschäftspartner oder Kunde) beantragen und ausstellen muss. Seit April 2022 gibt es eine vereinfachte Form des Visumantrags für Geschäftsleute, wofür lediglich eine Kopie des Reisepasses und das zuvor genannte Zertifikat vorgelegt werden muss. Dreifach geimpfte müssen sich bei der Einreise nicht in Quarantäne begeben, für alle anderen gilt eine 7-Tage Quarantänepflicht. Der negative PCR Test, den alle Einreisenden vorlegen müssen, muss außerdem bestimmten Vorschriften folgen, wofür es ein extra Formular auf der Website der japanischen Botschaft gibt.

Taiwan: vorrübergehend zu wegen steigenden Fallzahlen

Seitdem es zuvor wie in Japan strenge Einreisebeschränkungen gab, war auch in Taiwan wieder die Einreise mit Visum für Geschäftsleute und Studierende möglich. Jedoch wurde diese Möglichkeit kurzfristig wieder aufgehoben aufgrund des plötzlichen Anstiegs der Fallzahlen seit April. Momentan dürfen nur Personen mit gültigen Aufenthaltstitel oder für wichtige Geschäftsreisen ins Land kommen. Seit März gibt es gelockerte Quarantänevorschriften: die Quarantänezeit beträgt nur noch 7 Tage und es ist nun möglich, sie in einer Privatunterkunft, anstatt in den staatlichen Quarantänehotels zu verbringen. Sowohl bei der Einreise, bei der Ankunft, als auch am letzten Quarantänetag muss ein negativer PCR Test vorgewiesen werden.

Hongkong – Einreise wieder möglich

So wie in China verfolgte auch die Sonderverwaltungszone Hongkong eine „Null-Covid“ Politik und führte strenge Auflagen im Inland, sowie für die Einreise ein. Allerdings zeigen sich auch hier Schritte in Richtung Lockerung. Seit fast zwei Jahren durften nur Personen mit gültigem Aufenthaltstitel nach Honkong einreisen. Dazu gab es länderspezifische Flugverbote von beispielsweise den USA oder Großbritannien, die selbst für BürgerInnen die Rückkehr kompliziert machten. Seit dem 1. Mai 2022 ist wieder die Einreise für Personen ohne Aufenthaltstitel möglich und die Flugverbote wurden aufgehoben. Die Quarantänepflicht für Hongkong liegt bei 14 Tagen, mit negativen Tests am 5., 6. Und 7. Tag darf man die restliche Zeit in einer Privatunterkunft verbringen. Für die Einreise ist ein vollständiger Impfschutz notwendig. Als Nachweis kann der EU-Impfpass in digitaler oder in Papierform genutzt werden. Außerdem muss bei der Einreise ein negativer PCR Test vorgelegt werden, bei dem es wichtig ist, zusätzlich eine Bestätigung der Anerkennung deutscher Labore beizulegen. Außerdem muss die Buchung des Quarantäne Hotels am Flughafen nachgewiesen werden. Halten Sie also diese Dokumente bei Geschäftsreisen parat.

China kämpft gegen Omikron

In China herrschen nach wie vor strenge Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus. Momentan ist es bis auf Ausnahmefälle nur Personen mit gültigen Aufenthaltstitel möglich, in das Land zu reisen. Für dringende Geschäftsreisen wird eine PU-Einladung (Pupose of Use Letter) benötigt, die das Foreign Affairs Office am Standort der Firma in China ausgestellt, sofern wichtige wirtschaftliche Gründe für die Einreise vorliegen. Jedoch kommen noch Beschränkungen im Inland hinzu: Bei Ausbrüchen in Shanghai setzten ganze Stadtteile Lockdown-Maßnahmen um. Einwohner wurden mit PCR Tests durchgetestet und gegebenenfalls in staatlichen Quarantänecentern untergebracht. Firmen in China stoßen durch die Beschränkungen auf Schwierigkeiten. Beispielsweise ist die Entsendung von Mitarbeitern und die Bewegung im Inland sehr eingeschränkt. Teilweise mussten durch die Lockdowns Produktionen eingestellt werden. Jedoch ist auch Hoffnung in Sicht: bis Juni soll es langsame Lockerungen geben.

Die Regierung versucht in der schwierigen Lage, Vorteile für Ausländer beizubehalten. Beispielsweise gab es eine Verlängerung der Steuervorteile für Ausländer. Trotzdem verlassen viele das Land aufgrund der strengen Maßnahmen. Falls ihre Firma von den Folgen der Pandemie betroffen ist, und eine Umstrukturierung oder Schließung in China plant, ist es wichtig, genau über den Prozess Bescheid zu wissen und sich professionell beraten zu lassen.

Bei individuellen Fragen und Unterstützung bei Liquidationen und Umstrukturierungen, so wie rechtlicher Beratung in China hilft Ihnen Ecovis Richard Hoffmann in Heidelberg, sowie ECOVIS Ruide in China gerne weiter.

 

Quellen:

https://www.de.emb-japan.go.jp/itpr_de/konsular_InformationenCoronavirus.html#Einreisemassnahmen

https://taipei.diplo.de/tw-de/-/2302636?openAccordionId=item-2302646-2-panel

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/hongkongsicherheit/200854

https://www.news.gov.hk/eng/2022/04/20220422/20220422_183447_838.html?type=category&name=covid19&tl=t