Vorsicht bei Bauverträgen

Dies gilt jedenfalls dann, wenn diese in zeitlicher Nähe zum Grundstückserwerb abgeschlossen werden. Die Preise für Baugrundstücke sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Bekannt dürfte sein, dass dies den Fiskus freut, denn bei jedem Verkauf fällt auch Grunderwerbsteuer an. In Mecklenburg-Vorpommern sind das satte 6% zusätzlich zum Kaufpreis. Macht für ein normales 600qm großes Grundstück mit einem Preis von 150 EUR/qm und damit einem Kaufpreis von 90 TEUR immerhin schon 5.400 EUR Grunderwerbsteuer aus. Oft werden Grundstücke bereits mit Bauverpflichtung gekauft. Das sollte nicht weiter schlimm sein, denn das ist ja oft das erklärte Ziel des Grundstückserwerbs, das Grundstück z. B. mit einem schicken Einfamilienhaus zu bebauen. Praktisch ist auch, wenn man bei Grundstückserwerb noch nicht an einen bestimmten Bauträger oder Architekten durch einen wirksamen Bauvertrag gebunden ist. Dennoch setzte das Finanzamt in einem aktuellen Fall zusätzlich auch noch auf die Baukosten die volle Grunderwerbsteuer fest! Bei Baukosten von ca. 300 TEUR also noch einmal 18 TEUR Grunderwerbsteuer. Das Finanzgericht Hamburg hatte nichts dagegen, obwohl bei Grundstückserwerb lediglich ein unverbindliches Angebot eines Bauträgers zur Bebauung vorlag. Der Bundesfinanzhof hatte ebenfalls keine Bedenken gegen die zusätzliche Besteuerung. In einem weiteren Fall vor dem Finanzgericht Bremen gab es für die Käufer eine ähnlich schlimme Überraschung. Der Kauf- und Bauvertrag wurde abgeschlossen. Später ergaben sich jedoch aufgrund von Sonderwünschen der Käufer zusätzliche Baukosten von ca. 35 TEUR, die im damaligen Kaufvertrag nicht berücksichtigt waren. Auch diese Kosten verteuerten sich um die darauf entfallende Grunderwerbsteuer.

Wer nicht in die Steuerfalle treten will, kann sich – möglichst vor Grundstückserwerb – von den Güstrower Steuerberatern der Ecovis-Kanzlei, Am Markt 15, beraten lassen. Steuerberaterin Anja Lamm und Steuerberater Ulf Knorr freuen sich auf Ihre Fragen!