McKim vs. Miller in der Overtime entschieden

Ein Gericht in Michigan, USA hat Kevin Miller, einen ehemaligen Eishockeyprofi, zu einer Schadensersatzleistung von 1.1 Millionen USD an Andrew McKims Versicherung verurteilt. Hintergrund des Urteilsspruchs ist ein dramatisches Ereignis mit anschließender jahrelanger juritischer Auseinandersetzung.

Am 31. Oktober 2000 streckte Miller seinen Gegenspieler McKim, welcher unter anderem für die Eisbären Berlin auflief, während eines Spiels der höchsten Eishockeyliga der Schweiz (NLA) mit einem Ellenbogenschlag von hinten in den Nacken zu Boden. Dieser brach bewusstlos zusammen und erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Dieses zwang ihn letztlich zum Karriereende. Miller wurde damals von der Liga mit einer 8-Spiele-Sperre belegt und zudem von einem Züricher Bezirksgericht wegen Körperverletzung schuldig gesprochen. Die causa ging die Instanzen hoch bis zum Bundesgericht und endete mit einem endgültigen Schuldspruch. Der Täter jedoch kehrte in die USA zurück und verweigerte jegliche Anerkenntnis der schweizerischen Gerichtsentscheide. Ohne Erfolg. Miller muss nun, ca. 14 Jahre nach Tathandlung, zahlen.

Dennis Cukurov

765-Millionen-Dollar-Vergleich zwischen Ex-Profis und der Football-Profiliga scheitert!

Die nordamerikanische Football-Profiliga und mehrere tausend ehemalige Football-Profis, die durch Kopfverletzungen geschädigt wurden, hatten sich auf einen Vergleich geeinigt, dem nunmehr durch ein Gericht die Zustimmung verweigert wurde. Damit sind monatelange Verhandlungen zwischen den Prozessbeteiligten hinfällig. Sie hatten sich auf die Zahlung von insgesamt 765 Millionen Dollar – umgerechnet ca. € 570 Millionen – verständigt. Das Bundesgericht äußerte Befürchtungen dahingehend, dass nicht tatsächlich alle Profis, in die Vereinbarung einbezogen worden seien. Rund 4.500 ehemalige Athleten hatten die Liga auf Schadenersatz verklagt und den Verantwortlichen vorgeworfen, sie verharmlosen die Gesundheitsrisiken, die die Spieler auf dem Spielfeld eingingen. Gerade häufige Gehirnerschütterungen während des Spiels durch ständige Kopfstöße führten dazu, dass viele ehemalige Porfis dauerhaft unter schweren Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Demenz litten.

Bleibt abzuwarten, ob das Gericht doch noch die Genehmigung zu dem Vergleich erteilt.

 

Prof. Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt