Robert Harting äußert harte Kritik an Thomas Bach

Rennsport II

Robert Harting, Diskus-Olympiasieger, hat die Entscheidung des IOC, Russland grundsätzlich nicht mit der kompletten Mannschaft von den Spielen in Rio auszuschließen, sondern lediglich einzelne Athleten, scharf kritisiert. Er greift namentlich Thomas Bach an, den IOC-Präsidenten. Und wird zitiert: „Er ist für mich Teil des Doping-Systems, nicht des Anti-Doping-Systems. Ich schäme mich für ihn.

Bach kontert heute, weist die Kritik zurück und fühlt sich von Robert Hating beleidigt. „Es sei eine nicht akzeptable Entgleisung, wenn man jemanden, der nicht der eigenen Meinung ist, in derartiger Art und Weise beleidigt.“ Im Übrigen sei es nicht seine (alleinige) Entscheidung, sondern die Gremien – unter Mitwirkung der Kontinentalverbände – hätten entschieden. Wie so oft versteckt er sich hinter der Verbandsdisziplin.

Und es mutet schon merkwürdig an, dass ausgerechnet Bach die Interessen des einzelnen (russischen) Athleten bemüht, um die Entscheidung, die jedenfalls auch seine Entscheidung ist, zu rechtfertigen. Was ist mit den anderen Athleten anderer Nationen? Das Dopingsystem in Russland ist offenkundig. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Belegen. Angefangen von den Recherchen des Journalisten Hajo Seppelt, zu dem man durchaus einen differenzierten Standpunkt einnehmen kann, über die Enthüllungen russischer Funktionäre und Sportler, wie Julia Stepanowa, den McLaren-Bericht bis hin zu der Vielzahl von ganz „normalen“ positiven Dopingtests in der Vergangenheit bei russischen Athleten.

Geradezu lächerlich und heuchlerisch ist es, wenn das IOC unter Führung von Bach über seine Ethik-Kommission die Entscheidung fällt, Julia Stepanowa von den Olympischen Spielen fernzuhalten, etwa mit der Begründung, sie habe gedopt. Ein Dienst gegenüber Wladimir Putin?

Was verspricht sich der Rechtsanwaltskollege Bach von seiner Loyalität zu Putins Sport-System? Was ist ihm versprochen?