Frank Ullrich – Rückzug aus der NADA

(26.04.2022)

Nach weiter anhaltender Kritik und Dopingvorwürfen hat sich der Ex-Biathlet und SPD-Sportausschussvorsitzende Frank Ullrich aus dem Aufsichtsrat der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) zurückgezogen.

Er weist die Dopingvorwürfe, die ihm im Zusammenhang mit seiner Sportlervergangenheit in der DDR gemacht werden, zwar weiterhin vehement zurück. Ullrich gab erneut an, weder selbst bewusst Dopingmittel genommen zu haben, noch anderen Athleten unerlaubte Mittel verabreicht zu haben.

Schon vor zwei Wochen hatte er sein Amt im Aufsichtsrat der NADA vorerst ruhen lassen. Nun erklärte er, dass es eine solche Ruhensregelung in der NADA nicht gäbe und er nach Abwägung der Kritik, Gesprächen mit seiner Fraktion und um das Vertrauen von Dopingopfern nicht zu beschädigen, das Amt gänzlich aufgeben werde.

Zuvor war die Kritik am Amt im Aufsichtsrat der NADA von Ullrich laut geworden, da alte Stasi-Unterlagen aufgetaucht seien, aus denen sich ergäbe, dass Ullrich möglicherweise zwischen 1985 und 1986 mit dem Dopingmittel Oral-Turinabol gedopt werden sollte.
Ullrich gab wiederholt an, nie wissentlich, sowohl als Sportler als auch als Trainer, Dopingmittel verwendet zu haben. Weitere Hinweise für ein Dopingvergehen gibt es nicht. 

Eine Amtsniederlegung ist hier nicht, als Eingeständnis zu verstehen. Jedoch ist es vielleicht für die Anerkennung von DDR-Doping-Opfern von Vorteil, wenn Ullrich nicht ein Amt im Aufsichtsrat der NADA inne hat.

Severin Lask / Steffen Lask



Autor:
Severin Lask
severin.lask@ecovis.com
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