Wird die Corona-Pandemie zur Gefahr für den „sauberen“ Sport ?

(08.04.2020)

Beim nächsten großen Sportereignis, etwa den Olympischen Spiele in Japan 2021, könnten Athleten am Start sein, die die Trainingsphase bis dorthin mit unlauteren Mitteln unterstützt haben. So die Befürchtungen. Denn in vielen Ländern sind die Dopingkontrollen während der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen, das könnten Doping-Betrüger nutzen, weil sie sich vor Doping-Kontrollen derzeit sicher fühlen, trotz vollmundiger Äußerungen der Funktionäre, etwa in den vergangenen Tage gehört von Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletikweltverbandes (IAAF).

In China werden die Dopingkontrollen zwar allmählich wieder hochgefahren, aber zum Beispiel in Russland sind Kontrollen bis Mitte April ausgesetzt. Aber nicht nur dort: Spanien und Kanada haben ihre Kontrollen komplett eingestellt und auch in anderen Ländern, wie den USA, Norwegen, Österreich, Kenia, Südafrika, Kamerun und in der Schweiz sind die Kontrollen fast nicht mehr möglich, so die Recherchen der ARD. 

Auch durch die NADA (Nationale-Anti-Doping-Agentur) finden derzeit keine Dopingkontrollen statt. Daher werden neue Forschungsprojekte, die der Ergänzung klassischer Dopingkontrollen dienen, forciert, so eine Mitteilung der NADA. So werden zum Beispiel, Dopingkontrollen per Dried Blood Spot Test während einer Video-Liveschaltung durchgeführt. Bei diesem Kontrollverfahren sticht sich der Athlet selbst mit einer kleinen Nadel/Kanüle, um das erforderliche Blutvolumen zu gewinnen. Das Blut wird auf einer Art Papier erfasst und dort getrocknet und später im Labor untersucht. Bei diesem Test ist das Infektionsrisiko für die Athleten und die Kontrolleure deutlich niedriger als bei „normalen“ Blutproben. Ob diese Art der Kontrolle die gleiche Gewähr und Sicherheit vor Manipulationen bietet, wie eine herkömmliche Dopingprobe, ist jedoch unklar. Aber eine bessere Alternative in einer Zeit, in der Ausgangssperren und drastische Schutzmaßnahmen den Alltag bestimmen, ist derzeit kaum zu finden. 

Alternative Methoden sollten in jeden Fall praktiziert werden. Sie können immerhin einen Teil der klassischen Methoden ersetzen.

In der Hoffnung auf ein sauberes Olympia 2021!

Severin Lask / Steffen Lask 



Autor:
Severin Lask
severin.lask@ecovis.com
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