Sperre bis 2022 für Radsportmanager Bruyneel

(24.04.2014)

Ein unabhängiges US-Schiedsgericht (AAA) hat gegen den langjährigen Teamchef von Lance Armstrong eine Sperrfrist von 10 Jahren verhängt. Johan Bruyneel sei der „Apex der Konspiration“ in Bezug auf sämtliche Dopingpraktiken in den Radsportteams US Postal und Discovery Channel gewesen, so die Urteilsbegründung. Mit eben diesen Teams fuhr Armstrong zwischen 1999 und 2005 zu 7, nunmehr aberkannten, Tour-de-France-Triumphen. Die Sanktion wurde rückdatiert, sodass die Sperrzeit am 11. Juni 2022 endet.

Bruyneel reagierte teilweise einsichtig. Er bestreite nicht, dass es „einige Momente in [seiner] Karriere gab, von denen [er] sich gewünscht hätte, sie wären anders verlaufen“, so der Belgier in seinem Blog. Allerdings erkenne er die Zuständigkeit des AAA und der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA), welche im Jahr 2012 Anklage erhob, nicht an. „Ich bin belgischer Staatsbürger und residiere in Großbritannien“, lautet die simple Begründung. Bruyneel überlege noch, ob er den Schiedsspruch anfechten und vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen möchte, heißt es weiterhin in seiner Stellungnahme.

Erst kürzlich belastete Lance Armstrong seinen ehemaligen Mentor unter Eid. Bemerkenswert ist zudem, dass Bruyneel nach Ende der Armstrong-Ära auch den im Jahr 2010 des Dopings überführten Alberto Contador als sportlicher Leiter zu Tour-de-France-Gesamtsiegen führte.

Dennis Cukurov / Prof. Dr. Steffen Lask



Autor:
Steffen Lask
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