Videosprechstunde: Aufschwung durch die Corona-Krise?
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Videosprechstunde: Aufschwung durch die Corona-Krise?

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Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in den Betrieben vorangebracht – auch in Arztpraxen. Aber Patienten sind noch skeptisch was Videosprechstunden angeht, wie eine aktuelle Studie zeigt. 

Patienten sind noch skeptisch gegenüber Videosprechstunden

Während der Corona-Krise haben laut dem Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung deutlich mehr Patienten Videosprechstunden genutzt: Zwischen 4. März und 30. Juni 2020 waren es insgesamt 1,24 Millionen Videosprechstunden, im Vergleichszeitraum im Vorjahr wenige tausend.

Doch generell sind Patienten in Deutschland noch skeptisch, was das Thema Videosprechstunde angeht. Das hat der Münchner Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave in seiner Umfrage „Datapuls 2021“ herausgefunden. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • 94,6 Prozent der Deutschen haben bislang noch keine Videosprechstunde genutzt.
  • Für 31,3 Prozent ist die Videosprechstunde wegen der Corona-Pandemie wichtiger geworden; 61,3 Prozent erwarten, dass sie in den kommenden zwei Jahren noch relevanter wird.
  • Aber: Nur 19,1 Prozent der Befragten würden sich im Krankheitsfall von einem Arzt über eine Videosprechstunde behandeln lassen.

„Die Studie zeigt, dass viele Patienten Videosprechstunden sinnvoll finden, diese aber sehr selten nutzen“, sagt Ecovis-Unternehmensberater Steffen Wartenberg in Dresden. 2017 hatte die Hochschule Fresenius in München zusammen mit Ecovis eine ähnliche Studie durchgeführt. Bereits damals konnten sich fast 45 Prozent der Patienten eine Videosprechstunde vorstellen. Hier erfahren Sie mehr zur Studie.

Was Ärzte rund um Videosprechstunden beachten müssen

Ärzte, die Videosprechstunden anbieten wollen, brauchen dafür einen geeigneten Anbieter, um alle datenschutzrechtlichen Vorgaben einzuhalten. Außerdem müssen sie der Kassenärztlichen Vereinigung mitteilen, dass sie Videosprechstunden anbieten. Ärzte und Patienten brauchen außerdem die technische Ausstattung wie Kamera und Mikrofon. „Ärzte haben natürlich erst einmal Kosten, wenn sie Videosprechstunden anbieten wollen. Aber sie können dafür auch Zuschläge berechnen und Förderungen nutzen“, rät Wartenberg.

Steffen Wartenberg, Unternehmensberater bei Ecovis in Dresden

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://datapuls.social-wave.de/

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