Auslandszahlungen aus China: So vermeiden Sie steuerliche Stolperfallen
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Auslandszahlungen aus China: So vermeiden Sie steuerliche Stolperfallen

Geld aus China zu überweisen, ist alles andere als ein einfacher Knopfdruck. Ob multinationales Unternehmen mit internationalen Transaktionen oder inländisches Unternehmen, das Dienstleistungen im Ausland bezahlt – Chinas strenge Steuervorschriften und Devisenkontrollen können Ihre Zahlungen erheblich beeinflussen. Da die Behörden den grenzüberschreitenden Kapitalverkehr genau überwachen, ist es entscheidend, die erforderlichen steuerlichen Meldeverfahren zu verstehen. Verstöße führen nicht nur zu Verzögerungen, sondern können auch hohe Geldbußen oder rechtliche Auseinandersetzungen nach sich ziehen.

Die Staatliche Steuerbehörde (STA) und die Staatliche Devisenaufsicht (SAFE) haben klare Richtlinien erlassen, wonach Auslandszahlungen über 50.000 US-Dollar meldepflichtig sind. Doch welche Zahlungen sind tatsächlich betroffen?

Und wie können Unternehmen sicherstellen, dass der Prozess reibungslos abläuft? Haftung ist nach Einführung des neuen Unternehmensgesetztes ein großes Thema in China. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:

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Richard Hoffmann
Richard Hoffmann
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Steuerliche Meldepflicht bei Auslandszahlungen

Die steuerliche Meldepflicht bei Auslandszahlungen dient der Kontrolle von Kapitalabflüssen und der Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Steuererhebung. Nicht jede grenzüberschreitende Zahlung ist meldepflichtig – nur Transaktionen über 50.000 US-Dollar, die bestimmten Kriterien entsprechen. Diese Meldung ist Voraussetzung dafür, dass Banken Auslandsüberweisungen genehmigen und abwickeln.

Bei Verträgen mit mehreren Zahlungen ins Ausland ist nur die erste Transaktion meldepflichtig. Folgezahlungen können auf die ursprüngliche Meldung verweisen, und die Bank darf die Zahlungsdaten automatisch an die Steuerbehörde weiterleiten. Dieser vereinfachte Prozess reduziert den Verwaltungsaufwand und sichert gleichzeitig die Steuerkonformität.

Wichtige Vorschriften und Ausnahmen

Laut Bekanntmachung [2013] Nr. 40 und der ergänzenden Bekanntmachung [2021] Nr. 19 der STA und SAFE ist eine Steueranmeldung bei Auslandszahlungen über 50.000 US-Dollar verpflichtend, wenn sie bestimmte Kategorien betreffen. Dazu zählen unter anderem:

  • Zahlungen für Dienstleistungen an ausländische Unternehmen
  • Gehälter für ausländische Mitarbeiter
  • Dividendenausschüttungen
  • Zinszahlungen
  • Leasingverträge
  • Übertragungen von Immobilien oder Beteiligungen

Einige Zahlungen ins Ausland sind jedoch von der Meldepflicht ausgenommen. Dazu gehören etwa:

  • Geschäftsreisekosten
  • Betriebskosten von Auslandsniederlassungen
  • Handelsprovisionen im Außenhandel
  • Versicherungsleistungen
  • Finanztransaktionen mit international anerkannten Institutionen

Auch staatliche Entwicklungshilfe und private Auslandsüberweisungen zu Bildungs- oder Reisezwecken sind nicht meldepflichtig.

Ablauf der Steueranmeldung

Vor einer Auslandszahlung über 50.000 US-Dollar muss das Unternehmen die relevanten steuerlichen Informationen bei der Steuerbehörde registrieren und melden. Dies umfasst:

  • Einreichung der Unternehmensdaten
  • Meldung der steuerpflichtigen Transaktion
  • Zahlung der fälligen Steuern
  • Vorlage eines Zahlungsplans zur Bestätigung durch die Bank

Die Steueranmeldung kann auf zwei Wegen erfolgen:

  • Vor-Ort-Anmeldung: Das Unternehmen reicht die Unterlagen beim örtlichen Steueramt ein. Sind alle Dokumente vollständig, wird eine Transaktionsnummer und ein Verifizierungscode ausgestellt.
  • Online-Anmeldung: Über das elektronische Steuerportal kann die Anmeldung digital erfolgen. Nach Prüfung und Genehmigung durch die Behörde werden Transaktionsnummer und Code automatisch generiert.

Compliance-Risiken und Hinweise

Alle Verträge mit Auslandszahlungen bergen steuerliche Risiken.

Manche Unternehmen versuchen, die Meldepflicht zu umgehen, indem sie Zahlungen in mehrere kleine Beträge unter 50.000 US-Dollar aufteilen. Solche Praktiken werden jedoch von den Banken genau überwacht und können zu Rückfragen und Vertrauensverlust bei der SAFE führen.

Wichtig: Keine Meldepflicht bedeutet nicht automatisch Steuerfreiheit. Auch Transaktionen unterhalb der Schwelle oder solche, die von der Meldung ausgenommen sind, können steuerpflichtig sein. Werden steuerpflichtige Einkünfte nicht gemeldet, drohen bei Betriebsprüfungen Bußgelder und Nachzahlungen.

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Um Auslandszahlungen aus China korrekt und effizient durchzuführen, ist ein solides Verständnis der steuerlichen Meldepflichten und Vorschriften unerlässlich. Unternehmen müssen ihre Steuerpflichten genau kennen und erfüllen, um Strafen zu vermeiden und einen reibungslosen Zahlungsverkehr zu gewährleisten. Wer den regulatorischen Leitlinien folgt und gegebenenfalls fachkundige Beratung einholt, kann internationale Zahlungen sicher und gesetzeskonform abwickeln.

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