27. Mai 2020

BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt: Offene Fragen und Antworten

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Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hatte eine Förderung für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen eingerichtet. Diese konnten sich eine Förderung von bis zu 4.000 Euro für betriebswirtschaftliche Beratung sichern. Nun ist die BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt. Wir liefern alle Details zu bislang offenen Fragen in der Übersicht.

Es hatte sich bereits abgezeichnet: Es gab keine neuen Genehmigungen mehr und die Bearbeitung konkreter Anfragen dauerte zunehmend länger. Zudem gab es erste Berichte der Medien und einiger Industrie- und Handelskammern.

Nun ist offiziell, dass die BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt ist. Doch einige Detailfragen zum Programmstopp sind aktuell noch nicht geklärt. Wir geben Ihnen einen Überblick.

Wieso ist die BAFA-Beratungsförderung eingestellt worden?

Das BAFA berichtet, dass der Fördertopf einfach leer ist, weil zu viele Anträge gestellt wurden.

Weitere Haushaltsmittel stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nicht bereit.

Was passiert mit bereits gestellten Anträgen zur BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise?

Sollten Sie einen Antrag gestellt und eine Inaussichtstellung der BAFA erhalten haben, so können Sie offenbar mit einer Bewilligung rechnen. Allerdings weist das BAFA ausdrücklich daraufhin, dass dazu die bereitgestellten Mittel reichen und Sie einen förderfähigen Verwendungsnachweis eingereicht haben müssen.

Sollten die Haushaltsmittel noch nicht aufgebraucht sein, könnten bereits gestellte Anträge auch ohne bislang erhaltene Inaussichtstellung in einem Nachrückverfahren Berücksichtigung finden.

Zahlt der Bund eine bereits genehmigte BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise aus?

Bislang ist ebenso wenig klar, ob eine bereits bewilligte aber noch nicht ausgezahlte BAFA-Beratungsförderung noch fließt. Insbesondere in den Fällen, in denen Unternehmen bereits alle Unterlagen wie den Beratungsbericht, Verwendungsnachweise oder sogar die Rechnungen eingereicht haben.

Auch hier gibt es bislang keine Informationen des BAFA.

Gibt es Alternativen zur BAFA-Beratungsförderung?

Ja, die gibt es. Grundsätzlich laufen die „alten“ Förderprogramme des BAFA weiter.

Dazu heißt es auf der BAFA-Homepage: „Die anderen Module zur Förderung unternehmerischen Know-hows ermöglichen weiterhin geförderte Beratungen zu günstigen Konditionen. Diese Module werden unverändert fortgeführt und stehen Unternehmerinnen und Unternehmern weiter zur Verfügung.“

Wir sind weiterhin beim BAFA als Berater akkreditiert, so dass wir auch diese Programme mit Ihnen durchlaufen können.

Welche Alternativen zur BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise gibt es?

Auch andere aktuelle Programme beinhalten die Förderung einer betriebswirtschaftlichen Beratung. Dabei können die jeweiligen Projekte sogar über die Corona-Krise hinausgehende Beratungen umfassen.

Grundsätzlich ist geförderte Beratung zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung möglich.

Beispielsweise können in Schwierigkeiten geratene Unternehmen eine Förderung zur Unternehmenssicherungsberatung beantragen. Solche Beratungen können die wirtschaftliche Leistung und die Wettbewerbsfähigkeit am Markt wiederherstellen.

Einzelheiten können wir gerne mit Ihnen besprechen. Die Förderhöhen können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen:

BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt: Offene Fragen und Antworten - BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt - BAFA Grafik

Darüber hinaus gibt es weitere Förderprogramme des Bundes und der Länder. Beispielhaft wäre das das Programm Go Digital zu nennen. Sprechen Sie uns bei Fragen zu den einzelnen Programmen jederzeit an.

Unsere Einschätzung

Aus der Sicht kleiner und mittelständischer Unternehmen ist die Einstellung der BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise bedauerlich.

Schließlich geht es für viele von der Corona-Krise betroffene Unternehmen nicht nur darum, durch die aktuelle Krise zu kommen. Vielmehr müssen diese Betriebe in der Krise Strukturen schaffen, die sie auch für zukünftige kleinere und größere Krisen wappnen.

In diesen Zeiten benötigt vor allem der Mittelstand Unterstützung. Viele dieser Unternehmer fühlen sich nun im Stich gelassen.

Die Nachricht, dass die BAFA-Beratungsförderung in der Corona-Krise eingestellt wurde, ist erst seit gestern offiziell bekannt. Dementsprechend bleiben einige Fragen bislang offen. Wir bleiben für Sie am Ball und beantworten die relevanten Fragen an dieser Stelle zeitnah. Sobald wir nähere Informationen dazu haben, geben wir diese an Sie weiter.

Unternehmen mit dringendem Beratungsbedarf können sich weiterhin gerne an uns wenden. Wir helfen Ihnen weiter. Auch die noch vorhandenen Förderprogramme unterstützen Sie dabei. Sprechen Sie uns gerne an.

Lars Rinkewitz

Prokurist, Steuerberater, Diplom-Kaufmann

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