Ernährungsindustrie: Gut aufgestellt
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Ernährungsindustrie: Gut aufgestellt

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Die Umsatzzahlen klingen gut, und das soll auch so bleiben. Mit Innovationen will Deutschlands drittgrößter Industriezweig, die Ernährungsindustrie, die Herausforderungen der Zukunft meistern.

Ob aktuelle Geschäftslage, Preisentwicklung oder das Geschäftsklima generell – alle ifo-Indikatoren zeigen für die deutsche Ernährungsindustrie derzeit aufwärts. Schon das vergangene Jahr war sehr erfreulich. Die Branche erzielte 2017 wohl ihr bislang bestes Umsatzergebnis. Ersten Schätzungen zufolge stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um 5,7 Prozent auf 181 Milliarden Euro. Unter dem Aspekt, dass es aufgrund bestehender Handelsbarrieren kein Wachstum in Drittländern gab, ist dieses Ergebnis umso beachtlicher. Die wertmäßigen Ausfuhren nach Asien zeigen sich derzeit mit einem Minus von 1,8 Prozent leicht rückläufig, was am Rückgang der Exporte nach China und Saudi-Arabien liegt.

Die deutsche Politik scheint hier mehr denn je gefordert, die Ernährungsindustrie zu unterstützen und Handelsbarrieren abzubauen. Um die positive konjunkturelle Entwicklung und damit ein breites Angebot an qualitativ hochwertigen Lebensmitteln sicherzustellen, sind faire Rahmenbedingungen notwendig. Insbesondere für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche ist die Öffnung neuer Wachstums- und Absatzkanäle wichtig, um sich international zu behaupten.

Hochwertige Produktpalette

Die Ernährungsindustrie ist mit rund 580.000 Beschäftigten in knapp 6.000 Betrieben der drittgrößte Industriezweig Deutschlands. Zuverlässig versorgt sie fast 83 Millionen Verbraucher mit guten und preiswerten Lebensmitteln. Mit rund 170.000 Produkten ist das Lebensmittelangebot so vielfältig wie noch nie. Und die Ansprüche der Verbraucher steigen stetig weiter. Für die Unternehmen entsteht damit in einer global integrierten Lebensmittelkette von der Landwirtschaft über das Handwerk, die Industrie bis zum Handel und zur Gastronomie ein harter Wettbewerb.

Wie sich die Unternehmen den künftigen Herausforderungen stellen, zeigte sich auch auf der Grünen Woche. Die Aussteller überzeugten mit neuen Rezepturen, nachhaltigen Produktinnovationen wie Kaffeekirschen-Limonade oder wiederentdeckten Produktionsverfahren wie Cold Brew. „Die Ernährungsindustrie hat sich erfolgreich als Zukunftsbranche präsentiert“, sagt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), „besonders vielversprechend ist das Zusammenwirken von traditionellen Unternehmen und innovativen Start-ups in der Branche.“

Auch Bio boomt, auf dem Acker und an der Ladenkasse. Denn immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für Klima, Umwelt- und Tierschutz beim Wirtschaften und beim Einkauf. Die Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und gutes Essen konnte man in der Biohalle erleben, die auf der Grünen Woche inzwischen einer der Publikumsmagneten ist.

Autor: Christian Aigner, Agrarjournalist

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