Berl’s Biomilchhof: Joghurt und Käse aus eigener Milch
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Berl’s Biomilchhof: Joghurt und Käse aus eigener Milch

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In Ascha bei Straubing verarbeitet Markus Berl seine Bioheumilch zu Käse und Joghurt. Sogar Fernsehkoch Tim Mälzer findet den niederbayerischen Käse zum Reinbeißen.

Für Käseliebhaber ist der Blick in den Käsekeller ein Highlight. Markus Berl muss Buckelkäse („Bei uns gibt es keine Berge, nur Buckel“), Pfeffer-, Kümmel- und Bockshornkäse regelmäßig von Hand mit Salzlake einreiben und wenden. „Milchprodukte sind anspruchsvoll. Wenn man einen Schritt vergisst, dann kann der Käse verderben und die ganze Arbeit war umsonst“, sagt der 36-jährige Landwirtschaftsmeister.

Berl’s Biomilchhof liegt etwas außerhalb von Ascha bei Straubing. Markus Berl führt ihn zusammen mit seiner Frau Sonja. Er hat ihn 2014 von seinem Vater übernommen. Seine Brüder mit Familien wohnen ebenfalls dort. Wenn man mit Markus Berl vor dem Hofladen sitzt, kommt ständig jemand vorbei: seine „Spezln“, also Freunde, oder Kunden, die im Hofladen einkaufen.

Die Umstellung auf biologische Landwirtschaft hatte sein Vater bereits begonnen. Er baute einen Stall mit Auslauf für die derzeit 50 Milchkühe und 80 Jungtiere. Die Molkerei baute Markus Berl zwischen 2014 und 2019, auch mit seinen Spezln. Anfangs half ihm ein Lohnkäser beim Käsen. Er riet ihm, auf Heumilch umzustellen. „Die Qualität ist einfach besser“, sagt der Landwirt. Die Kehrseite der Medaille ist: Heu machen, trocknen und lagern. Doch die Arbeit lohnt sich. Er liebt den Geruch seines Heus. Aber ohne die Unterstützung seiner Frau wäre das alles nicht möglich.

Trotz Auflagen lohnenswert

Die Auflagen, die sein lebensmittelverarbeitender Betrieb erfüllen muss, sind enorm. „Es gibt viele Kontrollen“, sagt er. Um Buchhaltung, Löhne und was er beispielsweise bei der offenen Ladenkasse im Hofladen beachten muss, kümmert sich sein Betreuer Ernst Limmer von Ecovis in Straubing.

Heute ist Markus Berl überzeugter Biolandwirt. Auch wenn sie anfangs belächelt wurden, er und seine Frau sind sich sicher, dass sie das Richtige tun. „Den Boden nicht so auslaugen mit einer entsprechenden Fruchtfolge, nicht spritzen, die Tiere auf Stroh halten – je länger wir das machen, desto mehr haben wir davon.“ Und stolz ist Berl auch ein bisschen, dass er mit dem Koch und „Fleisch-Papst“ Ludwig Maurer bei Tim Mälzer in Hamburg war. „Das war gerade noch vor Corona.“

Über Berl’s Biomilchhof

2014 hat Markus Berl den landwirtschaftlichen Betrieb von seinem Vater übernommen. Inklusive Pachtflächen bewirtschaftet er 93 Hektar Land. Er hat 50 Milchkühe und 80 Jungtiere. Einmal pro Woche macht er 80 bis 100 Kilogramm Käse. In der Molkerei entstehen zudem Trinkmilch, Joghurt und Butter. Er beschäftigt drei 450-Euro-Kräfte in der Molkerei, eine Teilzeitkraft im Verkauf, zwei Putzkräfte und einen Landwirtschaftslehrling. www.biomilchhof-berl.de

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